Gesundheitsförderung und Prävention für Frauen und Männer im Alter: Möglichkeiten und Defizite
In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Band 24, Heft 2/3, S. 56-70
Mit der Etablierung von Public Health als gesundheitswissenschaftlicher Disziplin in Deutschland seit den 1980er Jahren werden zunehmend bevölkerungsspezifische Ansätze der Gesundheitsförderung und Prävention entwickelt. Auch wenn die Verabschiedung eines Präventionsgesetzes vorläufig gescheitert ist, kann ein gesundheitspolitisches Umdenken festgestellt werden, das auch gesundheitsfördernde und präventive Interventionen im Alter umfasst. Solche Maßnahmen haben vor allem folgende Ziele: Erhaltung einer aktiven und selbständigen Lebensführung, Erhaltung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Vermeidung körperlicher und psychischer Erkrankungen sowie Aufrechterhaltung eines sozialen und gesundheitlichen Unterstützungssystems. Jedoch wird die Geschlechterperspektive in der Gesundheitsförderung und Prävention bei älteren Menschen noch nicht genügend berücksichtigt, wie die Autorin mit ihren Ausführungen zeigen möchte. Sie beschreibt den Entwicklungsstand der Debatten zur Bedeutung von Gender in Gesundheitsförderung und Prävention sowie das Spektrum der bestehenden Maßnahmen in der Bundesrepublik. Sie zeigt ferner die Notwendigkeit der Entwicklung von alters- und geschlechtergerechten Programmen in der Gesundheitsvorsorge auf. (ICI)